Die Kunst des Bogenschießens: Traditionelle Bögen und Pfeile für das Reenactment
Sonntag, 27. April 2025

Die Kunst des Bogenschießens: Traditionelle Bögen und Pfeile für das Reenactment

Kaum eine Waffe ist so tief mit der Geschichte der Menschheit verbunden wie Bogen und Pfeil. Vom prähistorischen Jäger über mittelalterliche Langbogenschützen bis zu den Ureinwohnern Nordamerikas – der Bogen war über Jahrtausende hinweg ein entscheidendes Werkzeug für Jagd, Krieg und Sport. Heute lebt diese alte Kunst im Reenactment weiter. In diesem Artikel tauchen wir ein in die faszinierende Welt traditioneller Bögen und Pfeile und zeigen auf, welche Modelle sich für authentische Darstellungen besonders eignen.

Die Ursprünge des Bogenschießens

Die frühesten Belege für den Einsatz von Pfeil und Bogen reichen bis in die späte Altsteinzeit zurück – etwa 20.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Funde von Pfeilspitzen aus Afrika, Asien und Europa belegen, dass diese Fernwaffe schon lange vor der Erfindung des Ackerbaus existierte.

Eines der ältesten vollständigen Exemplare, der „Holmegaard-Bogen“, stammt aus Dänemark und wird auf etwa 9.000 Jahre datiert. Dieser frühe Flachbogen aus Ulmenholz war leicht, aber kraftvoll – ideal für die Jagd auf Wild in dichten Wäldern.

Der Bogen im Altertum und Mittelalter

Im antiken Ägypten war der Bogen bereits ein hochentwickeltes Kriegsinstrument. Die Pharaonen setzten zweiflügelige Kompositbögen ein, bestehend aus Holz, Horn und Sehnen, die deutlich leistungsfähiger als reine Holzbögen waren.

Die römische Armee verwendete den Bogen zwar weniger flächendeckend als spätere Kulturen, setzte jedoch spezialisierte Bogenschützen (sogenannte Sagittarii) ein – oft rekrutiert aus den östlichen Provinzen wie Syrien oder Armenien, wo die Kunst des Bogenschießens besonders ausgeprägt war.

Im europäischen Mittelalter erreichte das Bogenschießen einen Höhepunkt: Der englische Langbogen, meist aus Eibenholz gefertigt, war berüchtigt für seine Durchschlagskraft. Bei der Schlacht von Agincourt 1415 entschieden englische Bogenschützen mit ihren Langbögen das Gefecht gegen ein zahlenmäßig überlegendes französisches Heer – ein Meilenstein in der Geschichte des Militärs.

Fun Fact: Ein gut trainierter englischer Langbogenschütze konnte bis zu 12 Pfeile pro Minute abschießen und dabei Ziele in einer Entfernung von über 250 Metern treffen.

Traditionelle Bogentypen im Überblick

Für Reenactment-Veranstaltungen sind verschiedene Bogentypen interessant, je nach dargestellter Epoche und Region:

  • Langbogen: Besonders für Darstellungen des Spätmittelalters geeignet. Typisch schlicht und kraftvoll, oft über 1,80 Meter lang.

  • Reiterbogen: Kompakte, stark gekrümmte Bögen, oft aus mehreren Materialien gefertigt. Ideal für Darstellungen von Hunnen, Mongolen, Byzantinern oder osmanischen Kriegern.

  • Flachbogen: Ältester Bogenstil, typisch für die Steinzeit, Bronzezeit und frühe keltische Kulturen.

  • Kompositbogen: Aus Horn, Holz und Sehnen verleimt – extrem leistungsstark und typisch für orientalische Reiche und das spätrömische Militär.

Bogenschießen im Reenactment

Die Pfeile: Material und Bauweise

Ein authentischer Pfeil besteht traditionell aus einem Holzschaft (z. B. aus Kiefer, Birke oder Zeder), Naturfedern und einer Spitze. Je nach Einsatzzweck variierten die Spitzenformen erheblich:

  • Bodkin-Spitzen: Lange, schmale Spitzen zum Durchdringen von Kettenhemden.

  • Breite Jagdspitzen: Zum schnellen Töten von Wild.

  • Klassische Blattspitzen: Vielseitig für Jagd und Krieg.

Für Reenactment und Schaukampf werden oft stumpfe oder abgerundete Spitzen verwendet, um Verletzungsgefahren zu minimieren.

Die Kunst des Schießens

Das Bogenschießen verlangt weit mehr als reine Muskelkraft: Technik, Atmung und Konzentration sind entscheidend. Ein mittelalterlicher Bogenschütze trainierte oft jahrelang. In England verpflichtete das Gesetz von 1363 jeden freien Mann dazu, das Bogenschießen regelmäßig zu üben – andernfalls drohten empfindliche Geldstrafen.

Übung macht den Meister: Historische Berichte belegen, dass erfahrene Schützen nicht nur schnell, sondern auch unter extremen Bedingungen – etwa im Regen oder während des Reitens – präzise treffen konnten.

Reenactment: Historisches Bogenschießen heute

Im Reenactment wird der Bogen heute sowohl für authentische Schlachtendarstellungen als auch bei Lagerleben-Darstellungen verwendet. Dabei geht es nicht nur um den korrekten Look, sondern auch um den richtigen Umgang:

  • Historische Technik: Viele Reenactor lernen Techniken wie das Schießen aus der Hüfte oder das beidhändige Spannen, je nach Kultur.

  • Passende Ausrüstung: Neben dem Bogen selbst gehören Köcher, Armschutz, Handschuh und manchmal auch spezielle Bogenschützen-Gewandungen zur Ausrüstung.

In vielen Reenactment-Gruppen werden spezielle Trainings organisiert, bei denen historische Schießtechniken und Formationen (z. B. das Schießen in Salven) eingeübt werden.



Der Bogen ist weit mehr als eine historische Waffe – er ist ein Symbol für Geschicklichkeit, Mut und kulturelle Vielfalt. Wer sich im Reenactment authentisch mit dieser faszinierenden Waffe auseinandersetzen möchte, findet heute eine große Auswahl an traditionellen Bögen und Pfeilen – von einfachen Flachbögen bis zu kunstvollen Kompositbögen.

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