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Terra Sigillata ist eine Art von römischer Keramik, die in der Antike weit verbreitet war. Der Name bedeutet wörtlich übersetzt "gestempelte Erde" und bezieht sich auf die charakteristischen dekorativen Stempel, die auf die Oberfläche der Keramik aufgebracht wurden.

Terra Sigillata wurde in der Regel aus feinem Ton hergestellt und dann in Formen gegossen, die mit einer glatten, glänzenden Oberfläche versehen waren. Die Keramik wurde dann mit verschiedenen Stempeln verziert, die Muster oder Bilder in die Oberfläche prägten. Die Stempel waren oft mit mythologischen Szenen, Tierdarstellungen oder geometrischen Mustern verziert und wurden in der Regel von Hand hergestellt.

Terra Sigillata wurde im gesamten Römischen Reich hergestellt und war ein wichtiger Handelsartikel, der in alle Teile des Reiches exportiert wurde. Die Keramik wurde für eine Vielzahl von Zwecken verwendet, einschließlich als Geschirr, Lampen und andere Haushaltsgegenstände. Heutzutage wird Terra Sigillata oft von Archäologen verwendet, um zu datieren und zu analysieren, wie sich die römische Kultur und Wirtschaft im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Wie wurde Terra Sigillata hergestellt?

Die Herstellung von Terra Sigillata erfolgte auf unterschiedliche Weise, je nachdem, ob das Gefäß mit Reliefs verziert wurde oder nicht. Für unverzierte Gefäße wurde der Ton auf der Töpferscheibe frei gedreht. Für verzierte Gefäße mussten hingegen Formschüsseln angefertigt werden. Hierzu wurden Punzen verwendet, um die Verzierungen in die Innenseite der noch weichen Ton-Gefäße zu drücken. Die Formschüsseln wurden anschließend gebrannt.

Um ein Reliefgefäß herzustellen, wurde zunächst ein Rohling auf der Töpferscheibe gedreht. Anschließend wurde eine Formschüssel auf der Töpferscheibe positioniert und der Rohling in sie eingesetzt. Mit einem Werkzeug wurde das weiche Gefäß an die Wand der Formschüssel gedrückt, um alle vertieften Motive vollständig auszufüllen. Danach wurde der Rand geformt. Da Ton beim Trocknen schrumpft, konnte das Gefäß nach einiger Zeit aus der Formschüssel entfernt werden. Zum Schluss wurde entweder ein Standring angesetzt oder dieser aus dem Boden herausgeschnitten.

Nach dem Trocknen wurden die lederharten Gefäße in einen dünnflüssigen, feinen Brei aus eisenreichem Ton getaucht. Dies verlieh den Gefäßen eine rotbraune Färbung. Der abschließende Brand erfolgte bei einer Temperatur von 950°C in speziellen Töpferöfen unter Zuführung von Sauerstoff. Dadurch wurden die Gefäße gehärtet und dauerhaft gemacht.